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Nachhaltige Gesundheitsförderung

Eike Quilling , Janna Leimann , Pia Rangnow

(letzte Aktualisierung am 30.11.2025)

Zitierhinweis: Quilling, E., Leimann, J. & Rangnow, P. (2025). Nachhaltige Gesundheitsförderung. In: Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) (Hrsg.). Leitbegriffe der Gesundheitsförderung und Prävention. Glossar zu Konzepten, Strategien und Methoden.

https://doi.org/10.17623/bioeg:q4-i079-3.0

Zusammenfassung

Um Gesundheitsförderung nachhaltig zu gestalten, muss ihre Komplexität verstanden werden. Dabei müssen vielfältige soziale, gesundheitliche, ökologische und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden, die in den Zielen für nachhaltige Entwicklung (Sustainable development goals – SDG) beschrieben sind, vor allem die Wechselwirkungen zwischen Menschen und Umwelt sowie die gesundheitliche Chancengleichheit.

Schlagworte

Nachhaltigkeit, Nachhaltige Entwicklung, Strategien der Gesundheitsförderung, Umweltschutz, Klimaschutz


Der Begriff Nachhaltigkeit hat eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft gefunden, was jedoch mit einer gewissen Verwässerung seiner Bedeutung einhergeht. Meist ist er positiv konnotiert und steht synonym für langfristig und dauerhaft (Kropp, 2019). Das bisher prägende Verständnis von Nachhaltigkeit bzw. nachhaltiger Entwicklung stammt aus dem Brundtland-Bericht „Our Common Future“ von 1987. Demnach ist eine „nachhaltige Entwicklung eine Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart erfüllt, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen“ (World Commission on Environment and Development, 1987, S. 37, eigene Übersetzung). Angesichts ungleicher gesundheitlicher Auswirkungen von menschengemachten Umweltveränderungen muss Nachhaltigkeit nicht nur inter-, sondern auch intragenerationelle Gerechtigkeit berücksichtigen. Nachhaltige Gesundheitsförderung betrachtet daher sowohl die Bedürfnisse heutiger als auch zukünftiger Generationen.

Dimensionen von Nachhaltigkeit

Im allgemeinen Sprachgebrauch wird nachhaltig oft mit umweltfreundlich gleichgesetzt und damit auf die ökologische Dimension von Nachhaltigkeit verkürzt.  In diesem Verständnis fehlen jedoch die sozialen und ökonomischen Aspekte von Nachhaltigkeit. Die soziale Dimension von Nachhaltigkeit zielt auf die Erhaltung und Verbesserung der Lebensqualität für alle Menschen ab. Dazu gehören die Armutsbekämpfung, der Schutz vor Zwangs- und Kinderarbeit, sichere Arbeitsbedingungen, faire Löhne, Bildung, Gesundheit, Entscheidungsfreiheit, soziale Gerechtigkeit und die Teilhabe an gesellschaftlichen Entscheidungsprozessen (Kropp, 2019). Die ökonomische Dimension von Nachhaltigkeit beinhaltet, dass in den Entscheidungen wirtschaftlicher Systeme ökologische und soziale Kriterien integriert werden, um eine übermäßige Belastung von Menschen und Natur zu vermeiden (Kropp, 2019). Nachhaltigkeit erfordert einen sozialen und praktischen Kontext, um Bedeutung zu gewinnen (Ramsey, 2015).

Nachhaltigkeit als Leitmotiv globaler Entwicklung

2015 wurden von den Vereinten Nationen mit der Agenda 2030 insgesamt 17 Ziele für eine nachhaltige Entwicklung verabschiedet (Sustainable development goals –SDG). Sie sollen dazu beitragen, „eine bessere und nachhaltigere Zukunft für alle Menschen und den Planeten zu sichern“ (United Nations, 2015b, eigene Übersetzung). Die Kernanliegen sind neben der Beseitigung von Armut und Hunger (SDG 1 und 2) die Förderung von Gesundheit und Wohlergehen (SDG 3), der universelle Zugang zu Bildung (SDG 4), außerdem Maßnahmen zum Klimaschutz (SDG 13), die Sicherstellung von sauberem Wasser und sanitärer Versorgung (SDG 6) sowie globale Partnerschaften zur Förderung von Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen (SDG 17) (UN, 2015b) (Gesundheitsziele; Umweltbezogene Gesundheitsförderung). Auch Deutschland bekennt sich im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie zu den 17 Zielen für eine nachhaltige Entwicklung (Bundesregierung, 2025).

Die ökologische, soziale und ökonomische Dimension der Nachhaltigkeit und nachhaltigen Entwicklung werden häufig in einem 3-Säulen-Modell dargestellt. Dieses Modell räumt den genannten Dimensionen ebenfalls eine große Bedeutung ein, sie stehen dabei aber nebeneinander und damit unabhängig voneinander (Stockholm Resilience Centre, 2016). Diese Darstellungsform von Nachhaltigkeit wurde u. a. hinsichtlich ihrer Operationalisierbarkeit und der Unklarheit bei der Lösung zentraler Zielkonflikte kritisch hinterfragt (Purvis, 2019; Hickel, 2019; Biermann et al., 2022). Soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit können nicht ohne die notwendigen ökologischen Prozesse bzw. Voraussetzungen umgesetzt werden (Hickel, 2019). Das Hochzeitstorten-Modell (Abb. 1) der nachhaltigen Entwicklung stellt deswegen das ökonomische System und die soziale Gemeinschaft eingebettet in die Biosphäre dar (Stockholm Resilience Centre, 2016). Darüber werden in diesem Modell die 17 SDGs den drei Dimensionen zugeordnet.

Das Hochzeitstorten-Modell verdeutlicht, wie nachhaltige Entwicklung als Ansatz genutzt werden sollte. Biosphäre, soziale Gemeinschaft und ökonomisches System müssen in Einklang gebracht werden (Kropp, 2019). Wirtschaftliche Tätigkeiten sollen ökologische Grenzen beachten (Parrique et al., 2019), um nicht nur der gegenwärtigen, sondern auch zukünftigen Generationen weltweit ein gutes Leben zu ermöglichen. Ohne eine stabile Biosphäre ist weder ein ökonomisches System noch eine soziale Gemeinschaft überlebensfähig (Kropp, 2019).

Nach der auf dem Brundtland-Bericht basierenden Definition von Nachhaltigkeit soll es möglich werden, ökologische und soziale Ziele mit wirtschaftlichen Zielen und technologischem Fortschritt in Einklang zu bringen (Kish & Quilley, 2017). Demnach sollten wirtschaftliche Modelle entwickelt werden, die nicht nur monetäres Wachstum, sondern auch Wohlstandsindikatoren wie ausreichende Partizipationsmöglichkeiten und Wohlbefinden verfolgen, welche auch in der Gesundheitsförderung von zentraler Bedeutung sind.

Ein Beispiel dafür ist die sogenannte Wellbeing Economy. In einer Wellbeing-Wirtschaft verschiebt sich das Verständnis von gesellschaftlichem Erfolg vom Indikator Wirtschaftswachstum hin zu systemischen Veränderungen mit partizipativen Entscheidungsprozessen, umweltbewusstem Handeln und einem Fokus auf menschliches sowie ökologisches Wohlergehen (Wellbeing Economy Alliance, 2025).

Umwelt- und Klimaveränderungen und globale Gesundheit

Die Weltbevölkerung steht vor globalen Herausforderungen, die länderübergreifend auf sozialer, ökonomischer und ökologischer Ebene verflochten sind. Menschengemachte Umwelt- und Klimaveränderungen führen u. a. zu Extremwetterereignissen, Temperaturanstiegen, Luftverschmutzung, verunreinigtem Wasser, Ernährungskrisen sowie umwelt- und klimabedingten Fluchtbewegungen. Damit beeinflussen sie alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit (EEA, 2023; Whitmee et al., 2015; Damialis et al., 2019; Zywert & Quilley, 2020). Die Bewusstheit dieser Zusammenhänge, die sich z. B. durch die Wahl des Fortbewegungsmittels auf die eigene und die Gesundheit anderer ausdrückt (SDG 3: Gesundheit und Wohlergehen) und die Umwelt (SDG 13: Maßnahmen zum Klimaschutz), macht die die Notwendigkeit eines gemeinsamen Handelns deutlich.

Durch eine Vielzahl menschlicher Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Energieträger, Massentierhaltung, der übermäßige Einsatz von Düngemitteln in der Landwirtschaft, die Abholzung klimaschützender Wälder, intensive Landnutzung und Abfallverbrennung statt Abfallvermeidung entstehen u. a. zunehmende Treibhausgasemissionen (vgl. Bogner et al., 2008; Röckstrom et al., 2009; Halpern et al., 2022) (Klimawandel und Gesundheitsförderung). Verhaltens- und verhältnispräventive Maßnahmen in Settings wie Kitas, Schulen, Hochschulen oder Betrieben können die verschiedenen Dimensionen z. B. beim Essensangebot oder in Bezug auf die Abfallvermeidung berücksichtigen und neben entsprechenden Verhältnisanpassungen explizit die Adressatinnen und Adressaten für diese Themen sensibilisieren und zu nachhaltiger Gesundheitsförderung beitragen.

Strategien einer nachhaltigen Gesundheitsförderung

Nachhaltige Gesundheitsförderung muss Strategien umfassen, die langfristige, positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Bevölkerung haben und dabei soziale, ökologische und ökonomische Faktoren im Sinne der SDGs berücksichtigen. Mit dem Wissen um die gesundheitlichen Auswirkungen der Umwelt- und Klimaveränderungen sollten Strategien und Ansätze der Gesundheitsförderung weiter und breiter angewendet werden.

Der Kooperationsverbund gesundheitliche Chancengleichheit beispielsweise unterstützt die Schaffung gesundheitsförderlicher Lebensverhältnisse, die gesundheitsförderliches Verhalten ermöglichen. Demnach sollen Kommunen, Stadtteile, Schulen und weitere soziale Räume in einer Weise gesundheitsförderlich gestaltet werden, dass sich die Schere ungleich verteilter Chancen so weit wie möglich schließt. Bei der Schaffung gesunder Lebenswelten sollte die gesündere Verhaltensentscheidung die einfachere und attraktivere Wahl sein. Damit dies gelingt, müssen verschiedene Determinanten von Gesundheit berücksichtigt werden. Dabei hilft die sogenannte Health Map, die entsprechenden Determinanten zu identifizieren und zu verstehen, wie sie zur Schaffung gesunder Lebenswelten beitragen können (Abb. 2).

Die Health Map legt den Fokus auf Nachhaltigkeit, indem sie z. B. explizit das globale Ökosystem als eine der äußeren Ebenen einbezieht. Themen wie Klimawandel, Ressourcennutzung und Umweltverschmutzung sind direkt mit den Determinanten der Gesundheit verknüpft, was die Bedeutung von ökologischer Nachhaltigkeit für die Gesundheit unterstreicht (Umweltbezogene Gesundheitsförderung).

Auch Settingansatz/Lebensweltansatz kann zu den Strategien der nachhaltigen Gesundheitsförderung gezählt werden. (Kommunale Gesundheitsförderung), da erdie Determinanten von Gesundheit systematisch berücksichtigt. Ziel des Settingansatzes ist es, Menschen zu befähigen (Empowerment/Befähigung), ihre Lebenswelt aktiv mitzugestalten. Besonders in Kommunen und Stadtteilen hat dieser Ansatz zunehmend an Bedeutung gewonnen (Quilling & Leimann, 2022).

In Debatten über Nachhaltigkeit steht auch die gesundheitsfördernde Stadtentwicklung im Fokus. In den Städten leben die meisten Menschen, wodurch sie zu bedeutenden Handlungsräumen geworden sind. In Bezug auf die drei Dimensionen von Nachhaltigkeit haben Städte das Potenzial, die nachhaltigste Siedlungsform (etwa in Bezug auf Energieeffizienz) für den größten Teil der Menschen zu sein (Köckler, 2024). Zugleich aber sind Städte der Lebensraum, in dem die menschliche Gesundheit stark gefährdet sein kann (Köckler, 2024) beispielsweise durch den Bau von Hochhaussiedlungen in lärm- und emissionsbelasteten Stadtgebieten. Hier leben dann oft ökonomisch benachteiligte Familien, die häufig Mehrfachbelastungen ausgesetzt sind.

Die Relevanz kommunaler Handlungsebenen wird auch in den SDGs deutlich: SDG 11 beschreibt die Notwendigkeit, Städte und Gemeinden inklusiv, sicher und widerstandsfähig zu gestalten. Dazu gehört, dass der Zugang zu bezahlbarem Wohnraum und grundlegenden Dienstleistungen für alle gewährleistet und der öffentliche Nahverkehr sicher, zugänglich und umweltfreundlich ausgebaut wird. Der Ausbau führt in der Folge nicht nur zu einer Reduktion von Individualverkehr und Luftverschmutzung, sondern fördert im Sinne von Co-Benefits auch die körperliche Aktivität, z. B. durch Zufußgehen oder Radfahren zu Haltestellen (Baumgart et al., 2018; Neugebauer & Niederberger, 2023) (Gesundheitsfördernde Stadtentwicklung). Daher soll nachhaltige Stadtentwicklung partizipativ (Köckler et al., 2024) und integriert erfolgen, so dass die Bedürfnisse aller Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt werden. (Umweltbezogene Gesundheitsförderung). Die Forderung nach Partizipation ist ein wesentlicher Bestandteil der Quartiersentwicklung, womit die aktive Beteiligung und Mitwirkung der Bewohnerinnen und Bewohner sowie verschiedener Interessengruppen an Planungs- und Entscheidungsprozessen gemeint ist. „Besonders in dicht bebauten und bevölkerten städtischen Gebieten mit hoher Vielfalt bieten partizipative und befähigende Planungsverfahren eine wertvolle Chance, um gemeinsam an gesundheitsorientierten Lösungen zu arbeiten und einen breiten Konsens zu erzielen“ (Köckler & Sieber, 2020, S. 929).

Gerade im Hinblick auf Klimafolgen und Umweltbelastungen muss die Resilienz von Gemeinschaften gestärkt werden, um z. B. auf bevorstehende Extremwetterereignisse vorbereitet zu sein (Resilienz von Gemeinschaften, Städten und Gemeinwesen/Community Resilience 1 Hintergründe, Verständnis und Modelle). Dazu können auch Ansätze wie das Capacity Building genutzt werden. Capacity Building zielt darauf ab, Fähigkeiten, Ressourcen, Strukturen und das Wissen von Individuen, Gemeinschaften, Organisationen sowie ganzen Systemen zu stärken, um Gesundheit selbstbestimmt zu fördern und nachhaltige Veränderungen herbeizuführen (Capacity Building/Kapazitätsentwicklung; Kommunale Gesundheitsförderung).

Nachhaltige Gesundheitsförderung im Sinne der SDGs erfordert eine intersektorale Zusammenarbeit. Der Ansatz Health in All Policies (HiAP) (Gesundheit in allen Politikfeldern/Health in All Policies (HiAP)) kann dies ermöglichen. Eine Erweiterung des HiAP-Ansatzes ist der Environment in All Policies Ansatz (EiAP) (Browne & Rutherfurd, 2017). Bestehende HiAP-Strukturen können hier zur Integration von Umweltaspekten, auch im Sinne von EiAP, genutzt werden.

Auch im Kontext der SDGs wird ein Zusammenwirken unterschiedlicher Politikbereiche und Sektoren für eine stärkere Verzahnung gesundheitlicher und umweltbedingter Faktoren gefordert (Zeeb et al., 2018). Ebenso sind der Aufbau und die Nutzung von Netzwerken im Kontext gesundheitsbezogener Umwelt- und Klimaveränderungen entscheidend, um Ressourcen zu bündeln, Wissen auszutauschen und koordinierte Ansätze zu entwickeln (Quilling et al., 2013; Thomas et al., 2018). Nur disziplinübergreifend können komplexe Probleme im Kontext von sozialer, ökologischer und ökonomischer Nachhaltigkeit und mit Blick auf die aktuellen und kommenden Umwelt- und Klimaveränderungen gelöst werden.

Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit als Bildungsthema

Das vierte SDG „Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung gewährleisten und Möglichkeiten des lebenslangen Lernens für alle fördern“ betont die Bedeutung von Bildung. Bildung gilt als Schlüssel zu besserer Gesundheit, wirtschaftlichem Wachstum, Gleichstellung und sozialem Zusammenhalt (UN, 2015b). Dieser Ansatz wird daher Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) genannt.

Gesundheitsförderung und Nachhaltigkeit sowie ähnliche Konzepte wie z. B. Planetare Gesundheit sollten als zentrale Bildungsthemen früh verankert werden. Als Impulsgeber sollen Kindertagesstätten, Schulen, Hochschulen und anderen Bildungseinrichtungen Wissen über gesunde und nachhaltige Lebensweisen sowie gesundheitsförderliches und nachhaltiges Verhalten vermitteln. (Schilling, 2023).

Zu lernen und zu erfahren, anders zu leben, ist die einzige Möglichkeit, den globalen Herausforderungen des Biodiversitätsverlustes, der Klimakrise und der Ressourcenverschwendung wirksam zu begegnen. Bei der Bildung für nachhaltige Entwicklung geht es daher nicht nur um die reine Wissensvermittlung, sondern auch darum, das Bewusstsein für diese Themen zu schärfen.

Literatur:

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Internetadressen:

Kooperationsverbund Gesundheitliche Chancengleichheit: www.gesundheitliche-chancengleichheit.de

Verweise:

Capacity Building / Kapazitätsentwicklung, Determinanten der Gesundheit, Empowerment/Befähigung, Gesundheit in allen Politikfeldern / Health in All Policies (HiAP), Gesundheitsfördernde Stadtentwicklung, Gesundheitsziele, Klimawandel und Gesundheitsförderung, Kommunale Gesundheitsförderung, Resilienz von Gemeinschaften, Städten und Gemeinwesen/Community Resilience 1 Hintergründe, Verständnis und Modelle, Settingansatz/Lebensweltansatz, Umweltbezogene Gesundheitsförderung

Wir bedanken uns bei Alf Trojan und Waldemar Süß für ihre wissenschaftliche Vorarbeit und die letzte Version des Leitbegriffs, an die wir dankenswerterweise anknüpfen durften.